Ein herrlich duftender Camembert zum Abendessen oder leicht schmelzend als Ofenkäse in geselliger Runde. Das ist eine echte Wohltat für die Seele. Der Camembert dürfte wohl jedem bekannt sein, ist er doch der bekannteste Käse Frankreichs. Die Laibe des Camemberts sind von einer weichen Edelschimmelschicht überzogen und passen hervorragend zu warmen und kalten Gerichten.
Gerade in der kalten Jahreszeit bei Schmuddelwetter und Dunkelheit ist ein Camembert ein Wohlfühlmoment. Außerdem handelt es sich auch um eine wertvolle Vitaminquelle, denn Camembert enthält Vitamin B12, was vor allem für unser Nervensystem aber auch für das Herz-Kreislauf-System von großer Bedeutung ist. In 100 Gramm Camembert sind etwa drei Mikrogramm Vitamin B12 enthalten, was dem Tagesbedarf eines Erwachsenen entspricht. Außerdem sind zusätzlich Biotin und Pantothensäure enthalten.
Aber woher kommt dieser berühmte Käse und wie sieht seine Geschichte aus? Dazu gibt es eine wunderschöne Geschichte, von der aber niemand weiß, ob sie tatsächlich so passiert ist. Aber ein Fünkchen Wahrheit ist bestimmt enthalten.
So begab es sich, dass ein Priester aus Brie zur Zeit der Französischen Revolution auf der Flucht war und bei der Bäuerin Marie Harel im süßen Dorf Camembert untergekommen ist. Sie hat ihn versteckt. Diese Bäuerin hat der Priester dann aus Dankbarkeit in die Kunst des Käsemachens eingeweiht. Die beiden arbeiteten rund um die Uhr an ihren Käseexperimenten, und zwar monatelang. Am Ende hatten sie aus dem damals schon beliebten Bauern-Brie den Camembert entwickelt. Der Camembert war ein wohlschmeckender Genuss, der anschließend in die Welt gebracht wurde.
Großen Anteil am Welterfolg soll übrigens auch Napoleon III gehabt haben. Er hat zu jeder sich bietenden Gelegenheit seinen Gästen Camembert serviert. Der französische Ingenieur Ridel hat seinerzeit übrigens eine dünne Schachtel aus Spanholz entwickelt, um seinen geliebten Camembert überall hin mitnehmen zu können. Und auf diese Weise gelangte der Camembert in die ganze Welt.
Den wohlschmeckenden und guttuenden Camembert kann man auch hierzulande bequem selbst machen. Mit der entsprechenden Penicillium Candidum PC – Kultur und der Reifebox, die für das optimale Klima während des Reifungsverlaufs sorgt, ist das überhaupt kein Problem. Dazu benötigt man außerdem 5 Liter pasteurisierte Vollmilch (Frischmilch), ein Topf, 1 ml Calciumchlorid zur Verbesserung der Gallertfestigkeit und ½ Teelöffel TME-Kultur. Am Ende reichen 5 Liter Milch für ungefähr 600 Gramm Käse. Das genaue Rezept und die dazugehörigen Arbeitsschritte können hier einmal genau nachgelesen werden.
Warum sollte man sich nicht einen solchen Glücksmoment gönnen? Für Camembert gibt es so viele leckere Rezepte, von denen Camembert-Kartoffel-Fondue, Camembert-Sesam-Aufstrich und Camembert-Omelette nur einige wenige sind. Viel Spaß beim Herstellen und Genießen!